In diesem Schuljahr stand endlich wieder für die komplette Jahrgangsstufe 10 ein Besuch des Deutsch-Deutschen Museums Mödlareuth auf dem Programm. Stets frisch getestet starteten die Jugendliche in der Woche nach den Faschingsferien klassenweise ins geteilte Dorf.
Nachdem die Geschichte des geteilten Dorfes sowie die rekonstruierten und erhaltenen Exponate des Freigeländes kennengelernt worden waren, beschäftigten sich die Schülerinnen und Schüler mit Auszügen aus einer Akte, die das Ministerium für Staatssicherheit anlässlich einer gelungenen Flucht in Mödlareuth angelegt hatte.
Durch diese besondere Form der Quellenarbeit konnten die Schülerinnen und Schüler eine äußerst anspruchsvolle Art historischer Quellen kennenlernen, was im „normalen“ Schulalltag meist nicht in dieser Tiefe vorkommt, und sich dabei letztendlich auch erschließen, wie der Staat DDR gearbeitet hatte, wenn Menschen das Land verlassen wollten.
Auch wenn einige Jugendliche Mödlareuth bereits aus dem Heimat- und Sachunterricht der Grundschule oder von Besuchen mit der Familie kennen, war sicherlich vor allem durch die Begegnung mit Auszügen aus der Fluchtakte für jede und jeden etwas Neues dabei.
Auf jeden Fall war das Lernen an anderen Orten sicherlich nach rund zwei Jahren des Schulalltags
unter Pandemiebedingungen wieder mal eine willkommene Abwechslung zum Online-Unterricht oder zum Arbeiten in der Schule.
Jochen Frank