Am 3. Mai haben die „Hof Jazz Nights 2024“ mit dem Schulen-Big-Bands-Konzert und dem Big-o-Band-Konzert im Reinhart-Gymnasium begonnen.
Da steht Slawek Dudar, nippt an seinem Kaffee – mit einem Grinsen auf den Lippen: denn lässt er seinen Blick schweifen über die imposanten Sitzränge in der Aula des Hofer Johann-Christian-Reinhart-Gymnasiums, sieht er sie voll besetzt. Vorne steht die Big-O-Band und stellt unter Beweis, dass Jazz auf professionellem Level nicht von sonst woher kommen muss – sondern auch in Hof entstehen kann. Dudar zeigt sie bei seiner Veranstaltungsreihe, den „Hof Jazz Nights“, die an jenem Freitagnachmittag in ihre zweite Auflage starten, beide: die lokalen Helden und die internationalen Stars von Weltrang. Denn es geht ihm vor allem um eines: „Musik bringt die Menschen zusammen“, erklärt der polnischstämmige Wahl-Köditzer.
Er sagt’s eine knappe Stunde vor dem Andrang beim Schulkonzert, da hat der Saxofonist gerade mit seinem Kollegen Peter Wrobel und dem jungen, aufstrebenden Trompeter Benjamin Greim vor dem Central Kino improvisiert. Dass zu diesem Eröffnungstreffen der Reihe kaum jemand erscheint und nur wenige Passanten zum Stehenbleiben zu bewegen sind, tut seinem Tatendrang keinen Abbruch. Denn die, die sich die Darbietung länger gönnen, klatschen schon bald begeistert. Auch der Wärschtlamo lässt sich hinter seinem Kessel hervorlocken und quittiert die Performance mit einem „Bravissimo“. Bewusst habe er die Eröffnung in kleinem Rahmen gestalten wollen, sagt Dudar. Denn es ist nur ein Warmlaufen für das, was kommen soll. Bis Mitte Juni sind nach dem mit Events vollgepackten Eröffnungswochenende immer wieder Jazz-Nächste zu erleben. Unter anderem kommen mit dem Duo Sendecki & Spiegel (Vladyslav Sendecki am Piano und Jürgen Spiegel an den Drums) zwei echt Virtuosen in die Saalestadt (2.Juni) und mit dem Uri Gincel Trio eines der renommiertesten Ensembles der Berliner Szene in die Saalestadt.
„Ich will die verschiedenen Stimmungen und Farben des Jazz zeigen“, erklärt der Veranstalter. Das Genre sei so unglaublich vielfältig, dass jeder seine Nische finde. Er möchte deshalb auch diejenigen einladen, „die denken, dass Jazz nicht ihr Ding wäre“. Direkt vor der Haustür haben sie nun Gelegenheit, in diese Welt hinein zu schnuppern. Der Vorverkauf laufe gut, berichtet Dudar,„die Veranstaltungen sind aber längst noch nicht voll. Es bekommt bestimmt jeder noch einen Platz.“ Noch nie, sagt er, habe er von Neugierigen eine negative Rückmeldung bekommen.
Die Vielfalt des Genres und seine Verstrickungen hinein in andere Musikrichtung abzubilden, das ist beim Konzert im Reinhart Gymnasium gelungen. Zuerst durften dort die Big Bands von Schulen aus der Region ihr Können unter Beweis stellen. Mit einem Programm, das auch Latin-Rhythmen und Filmmusik nicht aussparte, stellte das Ensemble des Hofer Jean-Paul-Gymnasiums (Leitung: Stefan Strunz) sein beeindruckendes musikalisches Niveau zur Schau.
Die Big Band der musischen Realschule Naila (Leitung: Markus Hager) zeigte sich etwa mit dem Pop-Klassiker „Ghostbusters“und einem Marsch vielseitig. Besonders an der The Red Big Band des Reinhart Gymnasiums (Leitung: Johannes Müller): Hier machen Schüler, Lehrer, Eltern und Ehemalige gemeinsam Musik — und haben sichtlich Spaß dabei.
(Nico Schwappacher – Frankenpost und Bilder von Andreas Rau)