„Schreib für die Freiheit!“ lautet das Motto des von der Menschenrechtsorganisation Amnesty International ins Leben gerufenen Briefmarathons rund um den 10. Dezember, dem Internationale Tag der Menschenrechte.
Bei dieser größten Menschenrechtsaktion der Welt machen jedes Jahr hunderttausende Menschen mit. Sie schreiben Briefe für Menschen in Not und Gefahr, sie fordern weltweit Regierungen auf, gewaltlose politische Gefangene freizulassen und Unrecht zu beenden. Außerdem schicken sie Solidaritätsnachrichten an Menschen, deren Rechte verletzt werden.
So auch die Schülerinnen und Schüler unseres Reinharts, die insgesamt 104 Briefe für Betroffene in den Wochen vor Weihnachten verfassten.
So zum Beispiel an Justyna Wydrzyńska in Polen, die verurteilt wurde, weil sie Frauen in Polen zu sicheren Schwangerschaftsabbrüchen berät. Oder für Thapelo Mohapi, der untertauchen musste, weil er sich für Menschen in informellen Siedlungen in Südafrika einsetzte.
Denn obwohl mit der offiziellen Erklärung der Menschenrechte seit 1948 die Freiheit eines jeden Menschen weltweit garantiert wird, werden Menschenrechte nicht überall auf der Welt gleich gewahrt.
Chaima Issa zum Beispiel darf sich in Tunesien nicht öffentlich äußern, weil sie die eigene Regierung kritisiert hatte, und Thulani Maseko musste sogar sterben, weil er die Missstände in Eswatini beim Namen genannt hatte.
Für all diese Betroffenen und deren Angehörige sowie sechs weitere Personen, deren Menschenrechte missachtet werden, setzte sich Amnesty beim Briefmarathon 2023 ein.
Darüber konnten sich auch unsere Schülerinnen und Schüler in der Aula informieren, wo an einem Infostand alle 10 Fälle des diesjährigen Briefmarathons ausgehängt waren. Schülerinnen und Schüler der 9c standen daneben in den beiden Pausen für Fragen zur Verfügung und übernahmen die Organisation des Briefmarathons.
Und dieser Einsatz zeigte in der Vergangenheit durchaus Wirkung: So wurden schon zu Unrecht inhaftierte Menschen freigelassen, diskriminierende Gesetzestexte geändert und politische Aktivistinnen und Aktivisten in ihrer Arbeit unterstützt, worüber die Homepage von Amnesty immer wieder Auskunft gibt.
Und so hoffen auch wir darauf, mit unseren 104 Appellbriefen den Betroffenen helfen zu können oder zumindest auf die Verletzung derer Rechte aufmerksam gemacht zu haben, denn Briefe schreiben kann wirklich Menschenleben retten.
(Lisa Bär)