Exkursion der 9.Klassen in die KZ-Gedenkstätte Flossenbürg

Max Mannheimer formulierte bereits wenige Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs als Vertreter der verfolgten Jüdinnen und Juden in Deutschland seinen Appell, wonach die gegenwärtige junge Generation nicht schuld am Holocaust sei, aber verantwortlich dafür ist, sich zu erinnern und die Gräueltaten der Nationalsozialisten nicht zu vergessen.

Im Zeichen der Erinnerungskultur schreibt es der Lehrplan des Faches Geschichte daher vor, eine Gedenkstätte eines ehemaligen Konzentrationslagers zu besuchen und dort am historischen Ort aktiv zu lernen und sich zu erinnern – an circa 6 Millionen ermordete europäische Jüdinnen und Juden und unzählige weitere Opfer des Nationalsozialismus. Am 4. Mai 2022 machten sich daher die 9. Klassen des JCRG auf den Weg in die Oberpfalz und erkundeten mithilfe dreier Guides das Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers in Flossenbürg. Sie erfuhren dabei beispielsweise, dass dieses KZ auch ein Arbeitslager war, in welchem (zusammen mit den Außenlagern gerechnet) circa 100 000 Menschen zwischen 1938 und 1945 interniert waren, die im örtlichen Steinbruch schwerste Arbeit leisten mussten und oft politische Häftlinge oder so genannte „Asoziale“ oder „Homosexuelle“ waren. Nach Schätzungen kamen dabei nach dem NS-Prinzip „Vernichtung durch Arbeit“ um die 30 000 Menschen ums Leben. Auch die Erkenntnis, dass eines der Außenlager in Hof-Moschendorf existierte, erschütterte einige Schülerinnen und Schüler und hob die Dimensionen des NS-Vernichtungsapparates hervor.

Im weiteren Verlauf der Gedenkstätten-Exkursion erarbeiteten sich die 9.Klässlerinnen und -klässler einzelne Biografien der in Flossenbürg Internierten, besichtigten historische Stätten, wie das so genannte „Krematorium“ und die Wäscherei, fanden aber auch Momente der Stille, des Innehaltens und des Erinnerns bei den Gedenktafeln und Mahnmalen, die das „Tal des Todes“ zu einem Ort der Rückbesinnung und des Begreifens machen. Nach zweieinhalbstündiger Erkundung und kurzer Reflexion kehrten die Schülerinnen und Schüler mit dem Auftrag eines Guides, dass es nun die Aufgabe der jungen Generation sei, sich zu erinnern und die Geschichten der Zeitzeugen weiterzugeben, an das JCRG zurück.

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