Am 26. Mai 2023 besuchte die 10. Klassen der Autor Titus Müller, um Auszüge aus seiner „Spionage-Trilogie“ zu lesen. Sein letzter Besuch am JCRG war im März 2020 und damals gleichzeitig auch die letzte Veranstaltung vor dem ersten Lockdown. Aufgrund er Pandemie kam es in den beiden Folgejahren leider auch zu keinen weiteren Lesungen von Herrn Müller bei uns. Um so größer war die Freude, dass er nun endlich wieder unserer Schule einen Besuch abstatten konnte.
Während er früher aus seinem Roman „Der Tag X“ las, der von den Ereignissen rund um den 17. Juni 1953 handelt, standen in diesem Jahr gleich drei Romane aus seiner Trilogie – „Die Fremde Spionin“ (2021), „Das zweite Geheimnis“ (2022), „Der letzte Auftrag“ (2023) – im Fokus, die seit seinem letzten Besuch entstanden waren.
Titus Müller, aufgewachsen in einer Pastorenfamilie in der DDR, fungierte bei der Lesung am JCRG zeitgleich als Autor und als Zeitzeuge. Er führte in die Themenstränge seiner Trilogie mit packenden und verständlichen Erzählungen ein, veranschaulichte seine Ausführungen durch mitgebrachte Kameramodelle, die zu Spionagezwecken früher tatsächlich im Einsatz gewesen waren, und ergänzte seine Ausführungen äußerst interessant durch persönliche Erfahrungen aus seiner Kindheit und Jugend in der DDR.
Anhand der Figur von Ria Nachtmann und ihrer Berührungspunkte mit Geheimdiensten aus Ost und West entwickelte Titus Müller bei dieser Veranstaltung ein lebendiges Bild der DDR und ihres Verhältnisses zur Bundesrepublik während des Kalten Krieges.
Dass er beim Schreiben für seine Romane stets auch äußerst gründlich historische Recherchen betreibt, ließen seine Ausführungen immer wieder erkennen, wenn er einstreute, wo die Fiktion seiner Romane auf konkrete Fakten stößt.
Seine Lesung stieß auf großes Interesse, was die zahlreichen Fragen der Schülerinnen und Schüler, teilweise sogar noch bis zum Ende der sich anschließenden Pause, belegen dürften.
(JOCHEN FRANK)