Astronaut*in, Richter*in, Erzieher*in … – nicht nur die Jüngsten an unserer Schule stellen sich diese Frage und sie bleibt ein Leben lang aktuell. „Wer möchte ich gerne sein, wie möchte ich mein Leben gestalten?“ Mancher Astronaut wird Ingenieur, und so mancher Ingenieur fliegt zur ISS. Träume werden zwar mitunter von der Realität eingeholt, jedoch können sie auch zur Realität werden.
Und so zeigt unser Projekttag der Kreativklasse Bilder junger Menschen und ihre Vorstellungen von dem, wer sie später gerne einmal sein möchten. Und vielleicht ist der nächste Alexander Gerst oder die nächste Ruth Bader Ginsburg (1933–2020, berühmte Richterin in den USA) schon unter uns.
In Kooperation mit dem Abfallzweckverband (AZV) entstanden Bilder aus der Altkleidersammlung. Stoffe und Kleidungsstücke machen häufig einen Beruf nach außen hin sichtbar oder werden direkt von ihm beeinflusst. Uniformen, Arztkittel oder die Robe eines Richters sind eng mit der jeweiligen beruflichen Tätigkeit verbunden. Doch ein weiterer Aspekt bestimmte unser Tun. Kleidung ist gleichzeitig Massenware und Wegwerfartikel.
Entsorgte Bekleidung wird bei uns zur Grundlage für Kunst, um gegen die immer schneller werdenden Mode- und Konsumwelt ein kleines Zeichen des Innehaltens zu setzen. Alte und scheinbar entwertete Stoffe wurden auf den Leinwänden zu Trägern von Zukunftswünschen. Denn wenn viele unserer jetzigen Fünftklässler groß sind, möchten sie als Astronaut*in, Richter*in und Erzieher*in auf einem Planeten leben, der noch intakt ist!
(Dr. R. Heydenreich)